Vortragsunterlage (pdf) des GPS-Workshops des HdS.
Digitale Karten sind im Rasterformat oder Vektorformat elektronisch auf einem Datenträger gespeichert.
Mit Hilfe elektronischer Geräte lassen sich diese in unterschiedlicher Form ausgeben, z.B. auf dem:
Jeder von uns hat wohl die eine oder andere Wanderkarte oder Straßenkarte aus Papier daheim.
Bei Bedarf hat man eine weitere dazugekauft, oder evtl. für eine Tour ausgeliehen.
So hat sich bei mir daheim mit der Zeit ein ganzes Regal gefüllt, da waren sogar noch Karten von meinem Vater dabei.
Ergänzt mit Kompaß und Höhenmesser haben diese Karten jahrelang treue Dienste geleistet.
Aktuelle Papierkarten enthalten auch GEO-Referenzdaten, und zwar als aufgedrucktes Gitternetz.
Die Höheninformation erfolgt durch sog. Höhenschichtlinien.
Beispiel für eine Alpenvereinskarte von 1930:
Beispiel für eine aktuelle Karte mit GEO-Referenz-Gitter:
Ab den 1960er-Jahren wurde der Computer noch zaghaft in der Kartografie eingesetzt, löste aber spätestens
in den 1990er-Jahren sämtliche konventionellen Kartentechniken ab.
Die Karten wurden aber immer noch in gedruckter Form vermarktet.
Etwa ab 1998 gabs dann die ersten digitalen Karten für den PC, ich war stolzer Besitzer der TOP50 Bayern Süd
und der AMAP50 Österreich.
Diese Karten waren damals nur 2-dimensional, hatten also keine digitale Höheninformation.
Die Karten waren aber "georeferenziert", das heißt jeder Punkt auf der Karte konnte genau der Position
auf der Erdoberfläche zugeordnet werden.
Dies ist die Grundvoraussetzung zum Planen von Routen durch Malen einer Linie mit der Computer-Maus,
welche anschließend an ein GPS-Gerät übertragen werden kann.
Das Ganze funktionierte auch umgekehrt, eine mit dem GPS-Gerät aufgezeichnete Route kann
auf der Karte dargestellt werden.
Prinzipiell waren diese Karten also direkte Abbilder der Papierkarten, wie Scans bzw. Fotos, nur viel größer und
ergänzt um digitale GEO-Referenzdaten und Höheninformation.
Kurze Zeit später kamen die ersten Karten mit digitalen Höheninformationen.
Nun konnte man auch das Höhenprofil einer Route auf Knopfdruck darstellen und die Karte 3 dimensional darstellen.
Ist ja schon lange her, aber man hat Mal geglaubt die Erde sei eine Scheibe, dann eine Kugel ....
Tatsächlich ist sie eher eine Kartoffel ...
Früher hat man versucht die Oberfläche länderspezifisch durch ein Ellipsoid abzubilden,
z.B. in Deutschland durch das Potsdam-Referenzsystem.
(Bessel Ellipsoid mit dem Zentrum Rauenberg, Berlin)
Ziel war es das Geoid für einen bestimmten geografischen Bereich möglichst exakt mit einem Ellipsoid abzubilden.
Heute verwendet man wegen der Satellitennavigation praktisch nur mehr das weltweit gültige
Papierkarten und Computerbildschirme sind flach, also eine Ebene, unsere Erdoberfläche ist aber
eine Kartoffel, näherungsweise das Referenzellipsoid, heute WGS-84.
Man muß also definieren wie die Oberfläche unseres Ellipsoides auf einer ebenen Fläche abgebildet werden soll.
Früher war die Gauss-Krüger-Projektion (Transversale-Mercator-Projektion) weit verbreitet.
Ein elliptischer Zylinder von 3° Breite wurde über das abzubildende Land um das Ellipsoid der Erde gelegt.
Heute verwendet man wegen der Satellitennavigation praktisch nur mehr die weltweit gültige
Wenn man Karten mit einem GPS-Gerät nutzen will muß man das Kartendatum im GPS-Gerät angeben,
Wenn man Karten nur auf dem Bildschirm ansehen und evtl. auch ausdrucken will kann man diese Angaben ruhig ignorieren.
Ein Bild besteht aus ganz vielen Bildpunkten, für jeden Punkt werden Helligkeit und Farbe definiert.
Eine Rasterkarte ist wie ein Foto bzw. ein Scan einer Papierkarte.
Wie bei Papierkarten sind der Informationsgehalt und der Detaillierungsgrad aber sehr hoch,
allerdings bleibt die Bildinformation unabhängig vom Zoomlevel immer gleich, man kann also nur
in einem sehr kleinen Bereich sinnvoll zoomen, etwa 75% - 150%.
Eine Vektorkarte ist die Summe aus vielen logisch beschriebenen Elementen, es gibt:
Als Karte für mein GPS-Gerät empfehle ich die OSM
OpenMTBMap.
Nur für Länder, welche durch die Open Street Map noch schlecht abgedeckt waren,
verwendete ich früher kommerzielle Garmin Karten.
Auf dem PC nutze ich Garmin-Basecamp
für diese Karten.
Für Android-Smartphones empfehle ich die OSM
OpenAndroMaps.
Für die OpenAndromaps habe ich einen
Winter-Fork beigesteuert.
Alle mir bekannten App's nutzen OSM-Karten, z.B. OruxMaps, LocusMap, Komoot, .....
Es gibt auch noch Ausnahmefälle wo man auf Papierkarten angewiesen ist.
Diese muß man dann kachelweise scannen und auf dem PC zu einem großen Bild zusammenfügen.
Ein Beispiel für eine Software die das macht ist Panavue.
Dieses große Bild muß man dann noch kalibrieren, also mit den korrekten GEO-Daten versorgen.
Dafür benötigt man eine der oben angeführten Mapping-SW, z.B. den OziExplorer.
Unterwegs verwende ich auf vielen Touren immer noch Papierkarten bzw. A4-Ausdrucke für jede Tagestour.
Anmerkungen an Peter