Ganz neu
Negative scannen (farbig bzw. schwarz-weiß).
Gerahmte Dias aus dem Analog-Zeitalter
Viele Leute haben früher, vor dem Digicam-Zeitalter, Dias fotografiert,
und die gerahmten Dias mit einem Dia-Projektorauf einer Leinwand angesehen bzw. vorgeführt.
Heute wird nur mehr digital fotografiert, und die Bilder werden am PC, auf dem Fernseher,oder mit einem Beamer betrachtet.
Was passiert mit den oft tausenden alten Dias ?
Diese schlummern in Schränken, auf dem Dachboden, ...., und gammeln vor sich hin !
Die Qualität der Dias wird mit jedem Jahr schlechter, besonders die in Glas gerahmten Dias. Da sind aber oft Bilder mit hohem persönlichen Erinnerungswert dabei, z.B. von den Kindern, ....
Dias digitalisieren (scannen)
Die Lösung: Dias kann man scannen bzw. scannen lassen, und so in ein digitales Bildformat konvertieren.
Da in jedem Fall ein relativ hoher Aufwand an Zeit und/oder Geld je Dia aufgewendet werden muss,sollte man sich vorher überlegen,ob man wirklich alle Dias in digitaler Form erhalten will ! Folgende Tätigkeiten sind auch erforderlich, wenn man die Dias scannen lassen will:
Dias sichten / auswählen
Dias mit trockenem Microfasertuch reinigen
Dias in Glasrahmen in glaslose Rahmen umrahmen,
von der hellen Rahmenseite aus gesehen seitenrichtig (Bildnummern)
Dias themenspezifisch in Magazine ordnen,
helle Rahmenseite zur Projektor-Lampe
Dias zum Scannen immer im Querformat einlegen !
Dias scannen lassen
Das Scannen eines Dias kostet ca. 0,10 € - ???? € je Dia, abhängig von:
Welche Qualität haben meine alten Dias noch? Meist reichen 2000 - 3000 dpi
Welche Qualität erwarte ich?
Was habe ich mit den Scans vor?
Preisbeispiel: 10.000 Dias * 0,20 € = 2000 € ....... naja, ganz billig ist die Sache nicht :-(
Dias selber scannen
Man kann sich einen guten Diascanner kaufen und die Dias selber scannen.
Neben den oben genannten Fragen sollte man sich noch Folgendes überlegen:
Welche Qualität und welchen Komfort erwarte ich.
Bin ich bereit, einzelne Dias zu scannen, oder will ich ganze Magazine scannen?
Erfordern meine Ansprüche ein hochwertiges Scanprogramm, wie z.B. Silverfast?
Die meisten Dia-Scanner liefern nicht die Qualität (Auflösung), mit der geworben wird.
Beispiel: Der Reflecta DigitDia 6000, ein Magazin-Scanner, wird mit 5000 dpi beworben, bietet aber nur 3300 dpi.
Dies ist kein Billig-Scanner, kostet incl. Scansoftware Silverfast immerhin ca. 1600 €.
Ausnahme ist der Nikon CoolScan 5000, dieser wird mit 4000 dpi beworben,
und bietet hervorragende 4000 dpi horizontal und 3650 dpi vertikal.
Aber auch dies ist kein Billig-Scanner, kostet incl. Scansoftware Silverfast ca. 6000 €.
Dia-Scanner ohne der Möglichkeit, ganze Magazine zu scannen, sind preiswerter zu haben, muss jeder selbst entscheiden,ob er sich sowas antun will.
Es sollte auch bewußt sein, daß der Scan eines Dias ca. 2 - 20 Minuten (!) dauert.
Man muss also mit einem hohen Zeitaufwand rechnen ....... und ganz billig ist das Selberscannen auch nicht :-(
Dia-Scanner selber bauen
Klingt verrückt, aber man kann einen qualitativ hochwertigen Diascanner um ein paar Euros selber bauen.
Eigentlich ist das kein Dia-Scanner, sondern ein Dia-Knipser,
die Dias werden also nicht zeilenweise gescannt,sondern fotografiert.
Dies erklärt auch den riesigen Vorteil beim Zeitaufwand:
Dia-Scanner: einige Minuten je Dia ☹😱 👎
Dia-Knipser: einige Sekunden je Dia ☺😄 👍
Man braucht dazu:
einen Diaprojektor für Standard-Magazine, möglichst ohne Autofokus-Funktion
(Ein evtl. Autofokus-Hilfslicht muss entfernt bzw. abgeklebt werden)
eine geeignete, sehr gute, digitale Kamera *)
ein sehr gutes Makro-Objektiv mit einer Brennweite ab 100mm *)
Kleinteile aus dem Baumarkt, von eBay, ...
handwerkliches Geschick und Spaß am Basteln und Experimentieren
*) Ob man mit einer Kompaktkamera mit Makro-Fähigkeit Dia-Scans machen kann,
die den eigenen Ansprüchen an die Qualität genügen,müssen Interessenten selber testen.
Für mich ist diese Möglichkeit ausgeschieden, da ich eine sehr gute DSLR habe, und auch auf die Steuerung der Kameradurch eine Tethering-Software großen Wert gelegt habe.
Wie kam es zu diesem Projekt (ab ca. 2010):
Am Anfang war ein Tipp aus dem Bekanntenkreis:
Fotonovum diadigifix
Ich habe dann noch Erfahrungsberichte gesucht und den Beitrag von
Andreas Beitinger interessant gefunden.
Dieser Beitrag war dann die Basis für eigene Experimente.
Später habe ich dann noch folgende sehr interessante Seite gefunden:
Andis Fotoseiten.
Mit dieser Dokumentation will ich folgendes erreichen:
Wie kann man selbst einen hochwertigen Dia-Digitalisierer preiswert bauen, wenn man handwerklich begabt ist.
Was sollte man beachten, um die technisch möglichen sehr guten Ergebnisse zu realisieren.
Wie kann man die erzielten hervorragenden Ergebnisse durch mathematische bzw. physikalische Betrachtungen begründen.
Besonderheit: Dias werden fotografiert anstatt gescannt
Digitale Kameras sind mittlerweile sehr viel leistungsfähiger,
als es die Kombination Analog-Kamera/Dia-Film je war.
Ziel des Projektes war es, möglichst wenige die Qualität beeinflussende Komponenten
zwischen dem Original (dem Dia)und dem Sensor-Chip der Kamera zu haben.
Bei diesem Projekt ist es nur das Makro-Objektiv der Digicam.
Die Qualität der digitalisierten Dias hängt also primär von der Qualität der Digicam und des Makroobjektives ab.
Es gibt aber noch viele Randbedingungen, die berücksichtigt werden müssen ...
Umrüsten Dia-Projektor:
Das Umrüstset kostet zwar nur ca. 60 €, da es aber lediglich aus einer Halogenlampe,
einer Streuscheibe und einem Test-Dia besteht,erschien es mir trotzdem zu teuer.
Den Tausch der Halogenlampe finde ich gar nicht wichtig,
habe aber trotzdem die Lampe meines Projektors (150W/24V)durch eine 75W Lampe ersetzt,da die Belichtung damit vollkommen ausreicht.
Meinen Lampentyp habe ich bei eBay gefunden als:
Halogen-Lampe Bi-Pin Gy6,35 24V 75W.
Die Farbtemperatur ist mit 2900K spezifiziert, also nur geringfügig anders als die der 150W-Lampe mit 2950K.
Als Streuscheibe (Diffusor) für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Dias und weiches diffuses Lichthabe ich mich für weißes Teflon entschieden.
Teflon ist zwar nicht ganz so hitzefest wie Glas, aber 270°C reichen vollkommen aus.
Habe ich bei eBay gefunden als: PTFE Teflon Platte weiß 195*195*1mm.
Aus dieser Platte habe ich 3 Plättchen zu je 50*50mm (abhängig vom Projektortyp)
als Streuscheiben (Diffusor) zugeschnitten.
Meine Tests haben ergeben, daß die Teflon-Platten tatsächlich "weiß" waren,
da sich die Farbtemperatur dadurch nicht geändert hat,gemessen mit einem IT8-Target-Dia.
Es reichen 2 Plättchen als Streuscheiben für eine gleichmäßige Ausleuchtung,
ich habe aber 3 reingetan.
Anordnung mit Stativ und Einstellschlitten:
Man kann den Diaprojektor und die Kamera mit Hilfe eines Einstellschlittens und einer Wasserwaage ausrichten.Hier ein Beispiel eines Bekannten:
Komponenten auf einer stabilen Sperrholzplatte anordnen:
Bei ersten Tests habe ich festgestellt, daß das Einstellen der Komponenten
bei Verwendung eines Stativeseinen relativ großen Aufwand verursacht.
Ich habe mich daher entschieden, dieses nur 1 Mal zu machen, und die Komponenten dann fest anzuordnen.
Da mein Makro-Objektiv ein Stativgewinde hat, habe ich dieses für die stabile Befestigung genutzt.
Aber auch jede Kamera hat ein Stativ-Gewinde für eine stabile Befestigung.
Eine etwas längere Stativ-Schraube habe ich bei eBay gefunden (1/4" 24mm Griffschraube).
Die Ausrichtung und die Entfernung des Objektives wurden durch Tests ermittelt.
Da ich nur ein 200mm Makro-Objektiv besitze, fällt die Entfernung recht groß aus.
Allerdings sollte die Brennweite nicht kleiner als 100mm sein,
da sonst das Dia-Magazin evtl. mit der Kamera kollidieren kann.
⇒⇒⇒ NEU:
Sperrholzplatte modifiziert für Nikon D7100 mit Micro Nikkor 105mm Objektiv ⇐⇐⇐
Voll funktionsfähige Testanordnung:
So sieht die voll funktionsfähige Testanordnung aus.
Im Echtbetrieb nutze ich allerdings einen leistungsfähigen PC mit hardwaremäßig kalibriertem Bildschirm.
Der Dia-Projektor wird über die Fernbedienung gesteuert. ⇒⇒⇒ NEU:
Derzeit nutze ich eine Nikon D7100 mit Micro Nikkor 105mm Objektiv,
arbeite ohne ControlMyNikon und ohne Liveview und importiere die DIA'sdirekt über die Tether-Funktion in Lightroom. ⇐⇐⇐
Die Kamera ist per USB mit dem PC verbunden und wird durch eine Tethering-Software ferngesteuert:ControlMyNikon (ca. 30 $).
Diese Software gibts auch für Canon-Kameras:
ControlMyCanon
So können die wichtigen Kamera-Einstellungen auf dem PC vorgenommen werden.
Das Bild wird ausgelöst und auf den PC übertragen,und kann sofort überprüft werden.
In der Dokumentation von ControlMyNikon ist nachzulesen, welche Einstellungen an der
jeweiligen Kamera erforderlich sind.
Für den Scan-Vorgang habe ich mich für folgende Einstellungen entschieden:
RAW-Format
Belichtungsmessung: Manuell, siehe Betrachtung zum Dynamikumfang.
Autofokus: AF-S Auto mit Auslösepriorität (ControlMyNikon Vorgabe),
siehe Betrachtung zum Autofokus.
Bei Problemen mit dem Autofokus: Objektiv manuell fokussieren.
Spiegel-Vorauslösung 1 Sekunde
Feste Blende 8, siehe Betrachtung zur optimalen Blende.
Feste Zeit 1/60 Sek, durch Belichtungsreihe ermittelt. (auch automatische Belichtung OK)
ISO 100 fest (sonst sinkt Dynamikumfang)
Wahlweise können die Bilder auch gleich automatisch in Adobe-Lightroom importiert werden:
⇒ Lightroom ⇒ Datei ⇒ Automatisch importieren ⇒ Einstellungen & aktivieren
Beim automatischen Import in Lightroom wird das Foto verschoben, kann aber derzeit (LR5) nicht automatischnach .dng konvertiert werden.
Dies kann nachträglich erfolgen durch:
⇒ Lightroom ⇒ Bibliothek ⇒ Fotos markieren ⇒ Bibliothek
⇒ Fotos in DNG konvertieren...
Die Bedienung ist also denkbar einfach:
Magazin in Projektor einlegen
Per Projektor-Fernbedienung Dia wählen
Per PC (Maus bzw. F-Taste) Scan auslösen
Scan begutachten .... nächstes Dia
Ein Scan dauert nur wenige Sekunden! Jeder Scan kann sofort auf dem PC kontrolliert werden!
Bitte beachten, daß die Dias im Querformat eingelegt sein müssen.
Für einen seitenrichtigen Scan müssen die Dias seitenverkehrt gegenüber dem Projektionsbetrieb eingelegt sein,
das kann man aber auch nachträglich bei der Bildbearbeitung korrigieren.
Nachtrag: Durch Einsatz der neuen D7100 mit Liveview hat sich die Bedienung geändert:
Magazin in Projektor einlegen
Per Projektor-Fernbedienung Dia wählen
Dia ist durch Liveview sofort auf dem PC sichtbar.
Wenn Dia nicht gescannt werden soll ⇒ nächstes Dia
Wenn Dia gescannt werden soll ⇒ ...
Per PC (Maus bzw. F-Taste) Scan auslösen
Scan begutachten .... nächstes Dia
Wenn es Probleme mit dem Kontrast-Autofokus bei Liveview gibt: Dia ohne Liveview vorfokussieren.
⇒⇒⇒ NEU:
Derzeit nutze ich eine Nikon D7100 mit Micro Nikkor 105mm Objektiv,
arbeite ohne ControlMyNikon und ohne Liveview und importiere die DIA'sdirekt über die Tether-Funktion in Lightroom. ⇐⇐⇐
Als Farbprofil wähle ich "Camera Standard" oder, wenn verfügbar, das Profil der eigenen Kamera in Lightroom.
Ein spezielles Profil zum Scannen ist nicht erforderlich, da das Dia direkt abfotografiert wird.
Zum Weißabgleich und zur Kontrolle der Farbwiedergabe nutze ich ein
IT8-Test-Dia von
Wolf Faust (z.B. K3).
Den ermittelten Wert nehme ich als "Benutzerdefinierten Wert ⇒ 2900K" in Lightroom.
Mit dem Adobe DNG-Profile-Editor
kann man ein gescanntes IT8-Taget einlesen
und die Lightroom-Profile vergleichen.
Auch die Einstellungen zum Freistellen und die Objektiv-Profilkorrekturenkönnen fest vorgegeben werden.
Wahlweise kann man auch Werte für die Rausch-Reduzierungund das Nachschärfen vorgeben.
Alle gewählten Einstellungen kann man als Benutzer-Vorgabe für die Entwicklung speichern und
bei weiteren Scans als Vorgabe wählen.
Das funktioniert wie geplant bei einwandfreien Dias, als Beispiel das IT8-Test-Dia:
Dieses Bild wurde maßvoll entrauscht und geschärft.
Das folgende Bild zeigt einen Ausschnitt in Originalgröße ohne Entrauschen und Schärfen:
Ein IT-8 Test-Dia und evtl. ein USAF-1951-Test-Dia
sind wohl der einzig sinnvolle Maßstab zum Bewerten und Vergleichenvon Digitalisierungs-Ergebnissen.
Das Korn des Ektachrome-Test-Dias ist dabei deutlich wahrnehmbar,
obwohl ich nur eine 10-MPix-Kamera verwendet habe,also mit ca. 2230 dpi Auflösung scanne.
Es gab wohl schärfere Dia-Filme, z.B. den Kodachrome, da habe ich aber kein Test-Dia.
Wenn wir anstelle der D200 eine D7100 mit 24 MPix nehmen würden,
könnten wir mit ca. 3450 dpi Auflösung scannen.
Voraussetzung ist jedoch ein qualitativ hochwertiges Makro-Objektiv!
Wenn wir die Auflösung der damals üblichen Dia-Filme betrachten (Agfachrome, Ektachrome),
und die Auflösung der Objektive,ist das aber oft nicht erforderlich:
Kodachrome: 200 L/mm
Fujichrome: 140 L/mm ... 160 L/mm
Agfachrome: 125 L/mm
Ektachrome: 120 L/mm
Beispiel, Spitzen-Objektiv: 160 L/mm
Beispiel, Standard-Objektiv: 100 L/mm
altes Zeiss Tessar 2.8/50: 80 L/mm *)
*) Eine Zeiss-Contaflex mit Tessar 2.8/50 war die Kamera, mit der ich die Mehrzahl der alten Dias fotografiert habe.
Obwohl dieses an den Bildrändern sogar nur 64 L/mm auflöst, war es damals als Spitzenobjektiv begehrt.
*) Bei der Umrechnung von MPix auf dpi wurde ein durch den Bayer-Sensor in der Digicam
verursachter Demosaicing-Faktor
von 1,5 berücksichtigt.
Das Demosaicing beeinträchtigt zwar nicht die Auflösung, aber es treten Artefakte
durch das Interpolieren von Farbwerten auf.
Dieser Faktor hängt von der Demosaicing-Methode ab und ist daher nur ein Richtwert.
Da in Dia-Scannern ein RGB-Zeilen-Sensor zum Einsatz kommt, ist kein Demosaicing erforderlich.
**) Bei der Umrechnung dpi auf auf L/mm bzw. LP/mm wurde das
Nyquist-Shannon-Abtasttheorem berücksichtigt.
Man muss beim Digitalisieren einer analogen Quelle mindestens die doppelte Frequenz (Auflösung) verwenden,
als das Original aufweist.Betrifft Digicam und Dia-Scanner
Auch wenn manche Testberichte glaubhaft machen wollen, daß eine niedrigere Abtastrate ausreicht,liegt das nur an speziellen Test-Mustern,ist also keinesfalls allgemeingültig.
Andererseits bringt eine manchmal empfohlene höhere Abtastrate (Oversampling) keine Verbesserung,
sondern verursacht nur größere Bild-Dateien.
Die Gesetze der Physik kann man nicht so leicht überlisten ...
Welche Scan-Auflösung dürfen wir erwarten:
Wir gehen davon aus, daß es sich um Kleinbild-Dias handelt. Im Zweifelsfall die Defaultwerte lassen.
Unser Bild hat mehrere Stationen durchlaufen, welche die Auflösung begrenzen:
Die Gesamt-Auflösung kann man ermitteln, indem man die Flächen der einzelnen Zerstreuungskreise addiert.
Der Sensor der Digital-Kamera muss dann die doppelte Auflösung aufweisen, um das Dia optimal digitalisieren zu können.
Früher wurden die Werte für die Auflösung meist in LP/mm (Linien-Paare) angegeben, wir verwenden L/mm (Linien).Beispiel: 100 LP/mm ⇒ 200 L/mm. Werte eingeben:
L/mm
Auflösung des Objektivs der Kamera, mit dem das Dia fotografiert wurde (oder '-').
L/mm
Auflösung des Dia-Filmes (oder '-').
L/mm
Auflösung des Objektivs der Digital-Kamera (oder '-').
Blende des Objektivs der Digital-Kamera, ergibt durch
Beugung:
? L/mm
MPix
bzw.
? L/mm
Auflösung des Sensors der Digital-Kamera (oder '-').
Erzielbare Auflösung des gescannten Dias:???? L/mm
, das entspricht
???? dpi
Abtastrate.
Für die maximal erzielbare Auflösung braucht man eine Kamera mit
???? MPix
Sensor
bzw. einen Scanner mit
???? dpi
Abtastrate.
Die Scanner-Abtastrate ist ungenau, da beim Scannen der Beugungseffekt nicht relevant ist,
ob dafür andere Effekte berücksichtigt werden müssen weiß ich nicht.
Bei der Berechnung wurde das
Nyquist-Shannon-Abtasttheorem und ein Demosaicing-Faktor
von 1,5 berücksichtigt.
Abtastraten bzw. Scan-Auflösungen oberhalb der Nyquist-Frequenz bringen nicht mehr Bildschärfe,
verursachen durch größere Bilddateien aber mehr Speicherbedarf.
Das war jetzt etwas Theorie zu diesem komplexen Thema.
Es gibt USAF-1951-Test-Dias, mit denen man das Auflösungsvermögen ermitteln kann.
In unserem Fall wird aber nur das Auflösungsvermögen von Objektiv, Blende und Digicam ermittelt.
Wenn die zu scannenden Dias aber nur 2000dpi mitbringen, hilft auch ein 5000dpi-Scanner nicht viel.
Wir sehen, daß ab Blende 11 die Beugungsunschärfe leicht sichtbar wird, ab Blende 16 schon stark.
Bei Blende 5.6 bzw. 8 wird das Element 3 in der Gruppe 5 deutlich aufgelöst,
das entspricht einer Auflösung von
81 l/mm .Siehe Tabelle. Dies entspricht dem berechneten Wert !
Unter Berücksichtigung des Nyquist-Shannon-Abtasttheorems brauchen wir dafür eine Abtastrate von
4096 dpi .
Wegen des Demosaicing-Effektes unseres Digicam-Sensors werden wir diesen Wert bei farbigen Dias nicht ganz erreichen. Da dies ein gemessener Wert ist, also kein maßlos übertriebener Marketing-Wert,
erreichen wir die Auflösung von sehr guten Dia-Scannern.
Trotz der durch die Komponenten gegebenen optischen Qualität
muss man die Mängel der evtl. schlechten Dias manuell korrigieren.
Komfortfunktionen wie ICE, GEM und ROC gibts bei dieser Lösung nicht.
Dies wird m.E. aber mehr als aufgewogen durch die Scan-Geschwindigkeit,
und die Möglichkeit, jeden Scan sofort beurteilen zu können.
Wenn man mit RAW fotografiert hat man entsprechende Resrven für den Dynamikumfang.
Ein weiterer Vorteil des RAW-Formates (z.B. DNG) ist die Möglichkeit, die Bildbearbeitung später durchzuführen.
Eine Scan-Software liefert normalerweise nur fertig bearbeitete Bilder, speichert also kein RAW-Format ab.
Nachdem der Dia-Digitalisierer mit Lightroom so gut gelaufen ist wollte ich gleich noch meine
alten SW-Negative und Color-Negative scannen.
Einfach einrahmen und durchjagen wie die DIA's, das ging ja, aber dann kamen Probleme.
Man muß ja alle Bilder nachbearbeiten.
Bei Negativen - dachte ich - wird es wohl in Lightroom eine Funktion "Umkehren" geben,
und dann weiter wie von den DIA's gewohnt.
Dachte ich - gibts aber nicht - zumindest nicht so einfach.
Ich hab es dann mit einigem Experimentieren hinbekommen, die Ergebnisse sind recht gut.
Lightroom Einstellungen (V6.14):
Zuerst stellen wir das "Umkehren" ein, das geht in den Entwicklungseinstellungen mit Hilfe der Gradationskurve:
Einfach die Endpunkte mit der Maus verschieben und die neue Kurve evtl. abspeichern.
Dann folgende Grundeinstellungen vornehmen (empirisch ermittelt): WA 2000 für Farb-Negative, WA 4000 für SW-Negative:
Die Grundeinstellungen als Entwicklungs-Vorgaben speichern, evtl. weitere Einstellungen nach Bedarf:
Wenn man nun die ersten Bilder scannt wird man feststellen,
daß die Lightroom-Entwicklungs-Einstellungennicht wie gewohnt funktionieren.
Alles mit Ausnahme des Kontrastes ist "andersrum". Die Automatik-Funktionen liefern unbrauchbare Ergebnisse. Bei SW-Negativen kann man mit "Helligkeit" und "Kontrast" halbwegs brauchbare Ergebnisse erzielen.
Bei Color-Negativen empfiehlt sich ein Experimentieren mit individuellen Einstellungen für jedes Bild, Beispiele:
Akzeptable Ergebnisse sind so mit vertretbarem Aufwand aber kaum erzielbar, jetzt kommt der Trick.
Im Folgenden wird beschrieben, wie wir das Fein-Tuning machen können, dies empfiehlt sich für Farb- und SW-Negative.
Empfohlene Vorgehensweise für das Fein-Tuning (Lightroom V6.14):
Wir scannen die Negative mit den oben beschriebenen Einstellungen im RAW-Format (NEF, DNG, ...).
Diese Bilder exportieren wir als 16Bit-TIFF-Dateien in einen anderen Ordner, diesen Ordner synchronisieren (importieren). Hurrah, so überlisten wir Lightroom, diese Bilder werden als Positiv-Bilder erkannt
und können wie gewohnt bearbeitet werden.
Der Umweg über TIFF bewirkt offensichtlich, daß die XMP-Historie vergessen wird,
und das Bearbeiten neu beginnt,mit dem Positiv-Bild.
Das TIFF kann auch wieder in ein DNG kopiert werden .....